der ganz normale Wahnsinn
Der Nordmann sieht im Gegensatz zu mir völlig entspannt der morgigen OP entgegen. Den Finger lassen sie nun doch in Ruhe - es wäre ihnen zu heikel, alles auf einmal zu machen. Dieses "refurnish" wurde auf den Herbst verschoben.
Mich dagegen beruhigt das genau gar nicht. Ich interpretiere, dass das alles nicht so ohne ist. Er klingt am Telefon äußerst entspannt, fast etwas genervt und doch ist da was in seiner Stimme - und ich spinn meine weibliche Interpretationen bis zum Exzeß.
Morgen um 9.30 werde ich wohl ein Nerverl sein. So abstruse Gedanken wie "erfahre ich überhaupt, wenn irgendetwas passiert" schiessen mir durch den Kopf und nehmen mir dabei die Luft zum Atmen... Immer wieder horche ich in mich hinein, halte nach etwaigen Hexenbesen Ausschau, die sich aber nicht blicken lassen. Gottseidank!
Gottseidank? Wenn es mich betrifft, hab ich noch nie ein Gespür in bezug auf Hexenbesen gehabt. Ist es also ein schlechtes Zeichen, dass ich ein gutes Gefühl hab? Oder was jetzt?
Ich sagte bereits: "Nerverl"...
Nehalennia - 6. Apr, 23:44
Jede Frau hat so ihre Tage, PMS wird den meisten angedichtet - solange bis sie es selbst glauben. An mir geht die Regel und ihre Nebenerscheinungen meist sehr flott und sehr unbemerkt vorbei - 2x pro Jahr leide ich ca 4 Stunden und tue mir selbst leid.
Augenscheinlich bin ich also gesegnet... Zwar alles relativ. Zur Relationswiederherstellung: ich hatte die Regel früher 7 Tage und das alle 21 Tage....
Aber heute scheint der Tag der Tage zu sein. Seit dem Einsetzen gestern abend stehe ich neben mir. Völlig antrieblos, energielos und zu nichts zu gebrauchen. Verquere Gedanken, Melancholie und die Tendenz zu Schwachsinn.
So reime ich mir grad alles mögliche über den Nordmann zusammen und dass nur, weil er die letzten 36 Stunden sich nicht so oft gemeldet hat wie sonst und das nächtliche und morgendliche Telefonieren ausfiel... Schräg, welche Stimmen sich da im Hinterkopf melden. Oder doch nicht schräg? Allein die Frage ist schon wieder schräg... oder etwa doch nicht?
Mann/frau, wer immer das liest, erkennt sofort die Zirkelschleife in diesen Gedanken... Höchst eigenartig... Wie erkennt man die Stimme des Bauches? Kann sie sich bitte nicht vor dem Einflüstern vorstellen? Damit es Leute wie ich mitbekommen....
Jedenfalls war ich mit Sternschnuppe auf ein Glas Wein - meinte doch, ich müsse den Gedanken entkommen. Sternschnuppe, die ja eigentlich nichts mehr kann. Eigentlich. Auch uneigentlich... doch da wieder diese Stimme im Hinterkopf. Bilder stiegen spätestens beim Erwähnen von Linz auf... Meine Augen funkelten kurz, mir stockte der Atem und ich zahle - ich wollte nur noch heim.. allein....
Doch der Nordmann ist nicht erreichbar... und jetzt sitz ich da... und überlege, ob ich ins Bett soll... Diesen Tag einfach schnell beenden... Aber dazu müsst ich aufstehen....
Etliche Wochen hatte ich solche Tage nicht mehr. Bis jetzt dachte ich ja noch, ich steh halbwegs über diesen Dingen.. Schmeckts! Das würd jetzt schon ziemlich weh tun.. allein der Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen.
Ok - es reicht! Gute Nacht!
Nehalennia - 23. Feb, 00:10
Tanzen, ein Ausdruck des Körpergefühls... in jungen Jahren fühlte ich mich in einer Diskothek immer etwas fehl am Platz, wußte nicht so genau, wohin mit meinen Extremitäten... den Rhythmus zu spüren.. naja, womit genau?
In Wien läßt es sich wohl kaum umgehen und so landen die meisten Jugendlichen in einer Tanzschule. So auch ich... Rueff bis Goldstar und ich war dankbar für Handlungsanweisungen. Naturgemäß fielen mir die Standardtänze leichter als lateinamerikanische Rhythmen. Außer Rumba... die hat es mir schon damals angetan ;-)
Ich schloß mich sogar einer Hobby-Tanzgruppe an, um gratis auf Bälle zu kommen, tanzte Eröffnungen, wirkte bei Mitternachtseinlagen mit.
Je älter ich werde, desto mehr Gefühl scheine ich entwickelt zu haben. Frei tanzen in der richtigen Stimmung ist was herrliches! Am liebsten im Rahmen einer Regatta nach einem guten Race. Doch je älter ich wurde, desto weniger ging ich auf Bälle. Mein Ex-DH tanzte nicht und so zogen die Jahre ohne Bälle ins Land.
Vor 3 Jahren besuchte ich mit KTC wieder einen Tanzkurs, den aber mein Snowboardunfall abrupt abkürzte. Ich kramte doch einiges aus der Erinnerung wieder raus, bei KTC gab es nicht so viel zu kramen ;-)
Aber seither gehen wir auf zumindest einen Ball pro Saison. Früher Multimedia-Ball, jetzt Boogie-Ball genannt. Na, ich bin gespannt! Im Moment fühl ich mich wie eine 16 jährige, die nicht so genau weiß, wo sie beim Auftakeln anfangen soll.... OK, der Ausdruck hat sich geändert - jetzt ist wohl mehr die Formulierung "wo sie beim Restaurien anfangen soll" angesagt.
Zu viel Schlaf werd ich heut wohl nicht kommen - morgen gehts in der Früh nach Düsseldorf!
Nehalennia - 16. Jan, 18:55
.. treiben mich langsam aber sicher in den Wahnsinn!
Gleich vorweg: ich finds toll, dass sie mit dem Rauchen aufhören, ganz toll! Aber bitte - ich finde, einmal am Tag zu sagen "Du hältst dich großartig", "unglaublich" usw. muss einfach reichen.
Wobei, je länger ich nachdenke, es ist ein Ex-Raucher, nämlich KTC. Die anderen "Newbies" ohne Rauch (Himmel, Silvestervorsätze!) fallen ja nicht weiters ins Gewicht (anzahlmäßig sind sie schon beeindruckend, aber nicht vom Jammern)
14 Tage rauchfrei ist für KTC wirklich unglaublich. Aber ich kann seinen Mitarbeiter verstehen, der meinte, rauch doch endlich wieder!
Er hüpft wie ein Kleinkind mit ADS herum (er hat gestern sogar meine Küche aufgeräumt), ist aufgedreht, voller Stimmungsschwankungen und benimmt sich teilweise wie ein Junkie am Entzug von Heroin. Angeblich schläft er nicht, ihm tut alles weh und es ist ach so aufregend, wie sich alles verändert.
Ich versuchte ihm wirklich zu erklären, dass das weniger mit dem Raucherstopp zu tun hat, als 1. mit durchsoffenen Nächten mit 10 Jahre Jüngeren und 2. mit seiner Midlifecrises, in der er definitiv drinnensteckt.
Ich rauch mir erstmal eine an - die Erinnerung an den gestrigen Abend drückt auf meine Stimmung ;-)
Nehalennia - 15. Jan, 08:16
Seit meinem Jahr Auszeit tagträume ich oftmals von zukünftigen, abstrusen Reisen. So hat mich das Vorhaben des Apachens ziemlich beeindruckt.
Jeder, der die Geschichte kennt, assoziiert sofort "midlife crisis" damit - ich und er im übrigen auch. Ganz ehrlich, besser so eine midlife crisis durchzustehen als andere Schwachsinnigkeiten.
Dass gerade der Apache mich als einzige Frau fragte, ob die 2. Etappen denn nichts für mich wäre, ehrt mich besonders. Zumal er erstens keine Frau an Bord haben wollte (ähm.. sollte ich das jetzt nachdenklich stimmen) und zum zweiten, da ich zu Beginn unseres Kennens den einen oder auch anderen heftigen Fight mit ihm hatte. Zu gerne würde ich teilnehmen, realistischerweise ist das aber völlig irrwitzig.
Umso mehr machte mich der aktuelle Eintrag seines webblogs (
hier) betroffen. Der Apache plante dieses Jahr fast 18 Monate. Wissend, dass die Begleitperson sehr umstritten ist, ging er das Risiko ein, weil diese Person das unbedingt durchziehen wollte. Und was passierte? Diese Person setzt nun die Reise mit dem Begleitfahrzeug und seiner neuen, nachgefolgenen Freundin alleine fort.
Wie kann man sich da selbst noch in den Spiegel schauen?
Die Apachenfrau sagte heute, er wäre relativ gefasst, suche nach anderen Möglichkeiten. Ich ziehe meinen Hut! Ich an seiner Stelle würde ich diese Person teeren und federn und sie dann den Koyoten überlassen.... wobei ;-) vielleicht hat er das ohnehin schon mit der Person gemacht ;-)
Nehalennia - 14. Jan, 09:45
Endlich wieder etwas Sonne - nichts wie raus mit mir! Doch... hm... was tu ich wohl. Mir war eindeutig nicht nach viel Gerede, nicht nach Oberflächlichkeiten, nicht nach Problemen anderer und schon gar nicht nach der Verliebtheit anderer.
Doch twoday brachte mich auf eine Idee. Der
Blog erzählte über den Sommer zumindest 2x von Jois, von der Seejungfrau, vom Steg in den See.
Im Hinterkopf klingelte es, diesen Tipp erhielt ich schon mal von einer Seglerin.
Also nichts wie ins Auto und ab nach Jois! Ich saß in der Sonne, trank einen Kaffee, einen Apfelsaft und las beschwingt ein Buch. Irgendwann wurde mir kühl, doch Aufbrechen wollte ich immer noch nicht. Der Blick auf den See und vor allem der Blick in die Nachmittagssonne ließen mich einfach nicht aufstehen.
Danielas Bilder vom Steg tauchten vor meinem Auge auf. Ich schmunzelte, zahlte und ging auf den Steg hinaus. Gott, mit etwas Phantasie könnt ich mir glatt einbilden, ich wäre am Meer. Ich saß einige Minuten am Steg, als ein Segelboot sich näherte. Eine Gib Sea 308 - so was geht sich am See aus? Offensichtlich...
Ein Mann alleine - Strike, in dem Moment hatte ich Verrückte doch gleich Bilder im Kopf. Ich klopfte mir geistig auf die Finger, die ernsthafte Nehalennia schüttelte irritiert den Kopf. Und was tat ich? Ich fragte, ob ich die Leinen übernehmen soll. Hey, das ist eine völlig normale Frage unter Seglern! Da ist gar nichts dabei.
Was aber genau passierte, zwischen seinem Anlegemanöver (das erstklassig war) und dem Moment, wo wir beide wieder in der Seejungfrau fussfrei 1. Reihe sassen und mit einem Glas Weisswein anstiessen... ähm... das weiß ich nicht mehr so genau.... :-)
Schweren Herzen schlug ich sein Angebot aus, mit ihm noch nach Neusiedl zu segeln, da ich ja längst versprochen hab, just an diesem Tag den Psychologen zu bekochen. Netterweise folgte das Angebot, mich anzurufen, wenn sich heuer nochmals ein Segeltag ergibt.
Nehalennia - 28. Sep, 23:45
Ein schleppender Beginn
ein mühsamer Vormittag
viele unendliche Kleinigkeiten, die sich als richtige Herausforderungen herausstellten
ein Gespräch
ein gerunzelte Stirn
Schub
Grollen des Düsenantriebs
Gedankennebel entwickeln sich zu Ideen
Produktivität
ein erfolgreicher Tag, der noch lange nicht zu Ende ist.
Nehalennia - 24. Sep, 17:42
18.9. - eigentlich Spätsommer, da der Herbst offiziell erst am 22.9. beginnt.
"Das Wetter ist nicht mehr das, was es mal war", "früher, als es noch Jahreszeiten hab", "die globale Klimaerwärmung"
Mir ist kalt, eiskalt. 17 Grad in der Wohnung. Genau in der Wohnung, in der es noch vor 2 Wochen 28 Grad waren. Das Los eines Dachbodens...
Also heizte ich den Holzofen ein und zelebrierte - wie jedes Jahr (dieses Jahr nur etwas sehr viel früher) - den Saisonauftakt. Holz wurde geschleppt, Anzündholz zerkleinert, Papier zerknüllt. Ich bewunderte nochmals die neuen Scheiben, betete zum Feuergott, er möge es zwar warm werden lassen, aber nicht gleich so heiß, dass sich nochmals die Oberfläche des Fensters verflüssigt, um beim Abkühlen dann Asche einzuschliessen.
Ich füllte das lange Feuerzeug, damit ich meine Finger nicht gleich mitanzünde und dann: ein Click, eine kurze Flamme und Sekunden später stand eine Uraltausgabe des Standards in Flammen. Wenige Minuten später die kleineren Holzscheite.
Der Ofen knackste, der Lack roch etwas und die Flammen begannen zu lodern. Rasch erwärmte sich das Glas und mein Gesicht fing zu glühen an. Ein Moment, in dem ich mich in den Flammen verlieren kann.
Den neuen Sitzpolster auf den Boden, gemütlich am Sofa mit dem Rücken anlehnen. Dazu zuerst stilgerecht einen heissen Tee im großen Keramikhäferl, dann aber "eventgerecht" ein Glas Rotwein in der Hand. Klassische Musik im Hintergrund.
Der Auftakt der Rückzugssaison, um neue Kräfte für die nächste Frühjahrsaison zu sammeln.
Nehalennia - 18. Sep, 12:35
Nicht möglich! Es gibt noch immer Steigerungsstufen... Schön langsam sollte ich sicherheitshalber den FI-Schalter bei mir finden und überprüfen lassen.
Ich war zwar eine Woche segeln - wie immer Balsam für meine Seele, doch das liegt bereits gefühlte 2 Monate zurück.
Die Tage sind angefüllt mit Terminen, Koordinationsaufgaben und dann.... ähm.. ja.. tatsächlich Vertriebsaktivitäten. ICH! Unglaublich... Noch ist nichts aufgegangen, doch ich bin sicher, es wird.
Ich fange wieder in bester Manier an, mir alles aufzuschreiben und ich versuche, mit meinen eigenen Zeitplänen, die wie immer höchst ambitioniert sind, Schritt zu halten.
Noch gehts... aber ich hechel zum Teil schon ziemlich hinterher.
Deswegen auch dieser Eintrag - ich möchte mir wieder angewöhnen, den einen oder anderen Beitrag zu schreiben, um meine Gedanken wenigstens ein bisschen am Tag in eine andere Richtung schwenken zu lassen.
Nehalennia - 17. Sep, 12:37
Ich strecke mich vorm Computer, lasse höchst befriedigt die letzten Tage an mir vorbeiziehen. Meine Haut kribbelt, meine Gedanken rasen und Müdigkeit macht sich breit.
Ich bin mir nicht sicher, was jetzt anders ist, was ich dazu beigetragen habe, dass es jetzt anders ist, aber es ist gut so. Ich stehe unter Strom, ein Kleinkraftwerk ist nichts dagegen.
Was ich seit Freitag letzter Woche geschafft habe, hätt ich vor einem Monat nicht in 3 Wochen geschafft. Arbeitsanfälle habe ich bis zum letzten ausgekostet und mich endlich einmal nicht in die Ecke gesetzt, um sie spurlos an mir vorbeiziehen zu lassen.
Abends brauche ich erstaunlich lange, um einschlafen zu können, zu viele Ideen, Aufgaben schwirren wie die Motten ums Licht in meinen Gehirngängen.
Ich sitze vorm Computer, lege bewusst die Beine auf den Sessel, schlürfe eine Tasse Tee und... ... es dauert etwas, aber in einem unbeobachteten Moment klopfe ich mir leise, mit einem Lächeln auf die Schulter.
Nehalennia - 26. Aug, 16:37